Bei der häufigen Erkankung handelt es sich um eine Fehlfunktion der Talgdrüsen. Vereinfacht erklärt wird ein zu spröder Talg erzeugt. Dadurch wird der Hautoberflächenfilm zu "rauh". Es können sich dann die ständig vorhandenen Hautoberflächenkeime (Bakterien und Pilze) leichter vermehren.
Durch diesen "rauhen" Talgfilm ist die haut gereizt (gerötet) und schuppt stärker.
Da die Talgdrüsen vor allem am Kopf, in der Gesichtsmitte (Nasenansatz, Nasenwurzel, Augenbrauen, Bartbereich) und am Oberkörper in der vorderen und hinterern Schweißrinne sowie im Genitalbereich gehäuft sind, kommt es dort zu den krankhaften Veränderungen.
Die Ursache ist eine angeborene Neigung zu dieser Fehlfunktion. Sie tritt üblicherweise im jugendlichen Erwachsenalter erstmalig auf und wird im Laufe des Lebens schlechter. Es bestehen Zusammenhänge mit der Schuppenflechtekrankheit (Psoriasis). So tritt auch die Seborrhoische Dermatitis bei Blutsverwandten häufiger auf. Sie ist jedoch nicht ansteckend.
Die Ausprägung der Hauterscheinungen ist vor allem von Reizzustand der Talgdrüsen abhängig. Alle Maßnahmen, die zu einer Aktivierung des allgemeinen Drüsensystems (Schweiß-, Duft-, Geschmacks- und Magendrüsen) führen, verschlechtern zeitversetzt die Hauterscheinungen. Vor allem stark gewürzte Speisen und Alkoholkonsum haben einen verschlechternden Einfluß.
Weiters werden die Hauterscheinungen von der Umgebung beeinflußt. Trockene kalte Luft verschlechtert oft, Sonnenbestrahlung bessert oft.
Die Seborrhoische Dermatitis nimmt einen schubhaften Verlauf. Oft sind einige Monate nur geringe oder gar keine Krankheitszeichen vorhanden und plötzlich kommt es zu einer deutlichen Verschlechterung. Auch ohne Behandlung werden die Hauterscheinungen über längere Zeit wieder besser.
Die Seborrhoische Dermatitis ist nicht heilbar aber gut behandelbar.
Die Behandlung besteht in einer vorbeugenden Dauerbehandlung und in eine Heilbehandlung für akute Schübe:
Dauerbehandlung:
Dadurch soll der "rauhe" Talg verdünnt werden. 2-3 x tgl wird eine Öl in Wasseremulsion (Dauersalbe) aufgetragen. In dieser Salbe sind auch Stoffe enthalten die die fehlerhafte Besiedelung mit Bakterien und Pilzen hintanhalten.
Weiters soll ein Spezielles Shampoon verwendet werden. Dieses reduziert ebenfalls die fehlerhafte Besiedelung mit Bakterien und Pilzen und soll 3x wöchentlich angewendet werden. Kopf, Gesicht und Oberkörper einshampoonieren und 3-5 Minuten einwirken lassen. Am Besten während dieser Zeit in der Duschtasse Zähne putzen - so vergeht die Einwirkzeit sinnvoll.
Heilbehandlung:
Beim Akutwerden der Hauterscheinung soll eine milde Cortisonhältige Heilsalbe (C-Salbe) verwendet werden. Die Heilbehandlung führt überlicherweise schon nach 1-2 Tagen zur Erscheinungsfreiheit.